Mitte Januar. Wir sind schon über zwei Wochen im frohen neuen Jahr und bisher
war es für mich ganz wunderbar. Ich habe die erste Woche 2017 auf Lanzarote verbracht und das wunderbare Klima dort sehr genossen. Dem deutschen Winter zu entfliehen und gleich zu Jahresbeginn etwas Abstand zum Alltag zu gewinnen, ist doch etwas sehr schönes.
Aber jeder Urlaub geht einmal zu Ende und nun bin ich schon seit einer Woche in Karlsruhe, wo wir mit RUBBELDIEKATZ gastieren. Bisher haben wir drei Mal gespielt und ich bin begeistert vom Karlsruher Publikum. Super Stimmung und ein ganz angenehmes Gefühl beim Spielen.
Es ist interessant, wie unterschiedlich sich die Verbindung mit dem Publikum beim Spielen anfühlen kann. Jeder Schauspieler kennt den Begriff des: „Gegen eine Wand spielen“.
Die „vierte Wand“ zwischen Publikum und Dir ist nicht nur eine Phantasiewand an der Bühnenrampe –nein, es ist auch eine energetische – und diese Wand kann in tausend Nuancen beschaffen sein. Hart wie Stein oder ganz fein und durchlässig wie z.B hier gerade in Karlsruhe.
In meiner Rolle als Regisseur John in RUBBELDIEKATZ habe ich, gerade auf Tournee und bei älterem Publikum, öfters mal eine volle Breitseite Abneigung und Unverständnis gespürt.
Ich spreche beinahe nur englisch in der Figur, bin körperlich recht animalisch unterwegs und fluche und brülle viel. Für einige Zuschauer ist das einfach zu viel des Guten ( oder schlechten, wie man es nimmt ) . Und die Abneigung spürte ich dann auch auf der Bühne.
Aber hier in Karlsruhe ist es nicht so, hier hat man beim Spielen absolut das Gefühl willkommen zu sein. Es ist einfach vorstellbar, dass es energetisch einen großen Unterschied im Raum macht, wenn die 300 Leute im Publikum tendenziell alle lächeln während man auf der Bühne sein Bestes gibt. Insgesamt haben wir bisher drei wirklich schöne Vorstellungen gehabt und ich freue mich auf heute Abend und die kommenden drei Wochen. Das ganze Theater, sein Team und die Stimmung gefallen mir hier bisher ausgesprochen gut. Auch die Wohnung in der ich untergebracht bin und die Stadt gefallen mir gut. Es verspricht eine schöne Zeit zu werden.
Die Kritiken waren schon mal ausnahmslos gut.
Ich freue mich natürlich besonders über:
"Oliver Geilhardt begeistert neben seiner Rolle als Jürgen Honk besonders als John, der exzentrische Regisseur des Filmes. In amerikanischem Kaugummienglisch gepaart mit einigen wenigen deutschen Worten, bedient er alle Klischees eines Hollywoodregisseurs, vor allem eines solchen, der einen Film namens "Naziland" dreht. Auch Oliver Geilhardt begeistert durch Authentizität und schlüpft perfekt in seine unterschiedlichen Rollen.“
oder
„Auch ... Geilhardt könnte als affektierter Manager, selbstverliebter Schauspielstar und plattdeutsch näselnder Honk-Bruder wandelbarer nicht sein."
Liebe Grüße,
Oliver